Mittwoch, 19. April 2017

19.04.17 Nesna, Sandnessjøen, Brønnøysund, Rørvik

Sorry, wegen Beerdigung und lang arbeiten kann ich erst am Mittwoch weitermachen. Aber dann kommt der Rest.😊

Tag 10:

Bodø  02:30-04:15  
Ørnes  07:00-07:15 
Nesna  11:00-11:15
Sandnessjøen  12:30-13:00 
Brønnøysund  15:45-17:00  
Rørvik  20:30-21:30 anderes Schiff angucken

Sonne hier ca. 5 – 21 Uhr
 
Nachts habe ich ein Anlegen und ein Ablegen gespürt/registriert, aber für mich ist das nicht störend. Um 5:45 Uhr schiebt draußen wieder jemand Schnee, das empfinde ich als laut.
Zum letzten Mal aufwachen, wo es schaukelt und in den Ecken knarzt, morgen sind wir um 6 Uhr schon festgebunden. Draußen sieht es aber relativ glatt aus, wir fahren grade um eine Landspitze.
Um 6 Uhr klingelt der Wecker bei Nachbars. Pünktlich 😊. Die andere Seite ist auch schon im Bad. Ich fahre Schiff mit Webcam und Karte. Das lässt sich aushalten 😉, oder anders gesagt: Es macht die Fahrt ein großes Stück hochwertiger, wenn ich gucken kann, wo wir grade sind, ohne Lärm machen zu müssen (anziehen, rumoren, rumkruschteln, rausgehen). Das Fenster sieht geputzt aus! Aber richtig. Ich habe nichts mitgekriegt. Oder war das der Regen?

Um 6:30 fährt er zwischen Inseln, da wird es ruhiger. Um 7 Uhr erreichen wir Oernes. Da wir etwas Verspätung haben, habe ich es nach dem Duschen noch raus geschafft und die Abfahrt genossen.


Eine Sache stört gelegentlich, heute gleich zweimal nacheinander: wir haben einen Raucher mit besonders stark riechenden (man könnte auch sagen: stinkenden) Zigarillos dabei, der steht natürlich fast immer zeitgleich mit mir hinten draußen. Der Rauch hält sich an nix, das gesamte Deck wird damit geflutet, egal, woher es grade zieht. Es verwirbelt wohl unter dem Dach.  Ich bin einmal nach vorne, aber da erfriert man. Und beim nächsten Mal ist er schon wieder da. Kann man nix machen…
Einen Tee machen, dann ein Meeting mit der Nordlys. Eigentlich reicht die Zeit zum Frühstücken gut zwischen Schiffstreffen und Polarkreis.




Heute ist der Tag mit „zum letzten Mal“.  Aber so schlimm wurde es dann nicht.
Draußen ist jetzt unten kein Schnee mehr, wir sind schon zu weit südlich. Ab 9 Uhr ist die Landschaft besonders schön. Heute fahren wir nicht dieselbe Route wie auf der Hinfahrt, sondern etwas anders zwischen den Inselchen hindurch. Überall wohnt mal jemand. Eisiger Wind! Aber schön! Auch ein Adler lässt sich mal sehen.

Ist das Kunst oder kann das weg??? :-)

Sandstrand!



So ungefähr sind wir gefahren. Leider verwackelt.
Oben ist die Polarkreis-Zeremonie mit Souvenir, d.h. es gibt einen Löffel. Drin ist es warm 😊. Man kann sich auch wieder Polarkreis-Stempel für die Postkarten abholen.
Draußen sind Maler unterwegs, allerdings nicht mit Farbe. Vielleicht Rostschutz?
Wann werden wir eigentlich packen?
Für heute Nachmittag ist Regen mit Schnee gemeldet, das klingt nicht so gut, ich muss doch heute Abend das Zeug in den Koffer packen, da sollte es schon trocken sein. Aber morgen in TRD siehts noch weniger gut aus… ich denke später darüber nach.
Vor uns kommt etwas Dunkles auf uns zu.
Ich gehe mal die Bereiche im Schiff besuchen und fotografieren, wo ich noch gar nicht war, z.B. auf Deck 2. Dort hört man den Motor im Flur ganz deutlich, aber ob das auch in den Kabinen so ist?


Bei Mistwetter ist Pause, ich sortiere den Kram für die Koffer vor, was wo rein; eigentlich würde ich rausgehen bei der Anfahrt auf Nesna, aber das Bild im TV ist eindeutig, wir fahren in eine Schneewolke rein.  Axel schläft mal kurz, ich mache ein Foto, ohne zu frieren 😉. Ach nee, ich muss doch raus!


Dieses Wetter ist dazu gut, dass man die Fahrt nicht zu enthusiastisch in Erinnerung behält, nach den vielen ungewöhnlich schönen Tagen am Anfang. Es hat alles Vorteile, man muss sie nur finden.


In Nesna ist Action, so dass wir Verspätung kriegen (oder schon hatten). Die Brücke geht runter, es geht was nicht, Brücke fährt wieder rauf, und wieder runter, dann passt es. Viele Leute warten, auch mit Koffern. Hinten steht ein Leichenwagen. Schiff hupt schon. Leichenwagen fährt nach Rangieren rückwärts ins Schiff rein, während der Gabelstapler daneben Kisten einlädt. Auf mindestens einer steht wieder Fisch drauf.!! Ein großes Auto lädt viel Gepäck aus, sie haben Stress, bis sie die ca. 10 Koffer drin haben. Dann kommt noch einer rausgesprungen und holt um die Ecke zwei Fahrräder, auch über die Laderampe rein in den Bauch. Nachdem der Leichenwagen wieder raus gefahren ist, fahren andere Autos rein; winken, geschafft, Rampe hoch, Abfahrt. Es war mindestens 11:30.

 Um 12 gehen wir zum Essen. Fisch, Fisch, Fisch und nochmal leckeres Rentiergulasch, davon haben sie wohl eine Menge eingefroren. Dann kommt die Brücke in den Blick, Helgelandbrücke, 1065 m lang, eröffnet in 1991. Sie wurde mal zur schönsten Brücke Norwegens gewählt.
Aber erst ist noch der Nachtisch dran, volles Programm, Cremekuchen, Schokokuchen, Beeren….. hmmmmmmm.

Um 12:45 angelegt. Axel ins Bett, ich raus. Habe nur 10 Min. Zeit, wir hatten wieder verkürzten Aufenthalt, einmal nach rechts, Fotos machen, es regnet, eine Postkarte im Narvesen kaufen. Viel Schiffsverkehr. 


Stinker!
Sandnessjoen spricht man Sandnesschön. War heute nicht schön, sondern nass.
Wir sind wieder pünktlich.
Nach der Abfahrt ist es etwas windig und feucht vorne und nur hinten gut auszuhalten. Eine Schwester lässt sich sehen bis fast oben, aber der Rest ist wieder „theoretisch“. Wir haben leichte weiße Schaumkrönchen. Später sieht man die 7 noch ganz gut, es fehlt nur die obere Spitze, war für dieses Wetter eine ganz gute Aussicht.



Ich mach mal ein Foto von März 2013 dazu, so sieht es bei Sonne aus:

Am Ende der Kette der 7 Schwestern befindet sich die Alstahaug Kirche mit der einen Kuppel. 



Sie ist eine der ältesten Kirchen Norwegens, irgendwo in 1200 erbaut. Hier war Petter Dass (1646 - 1707) Pfarrer, der auch weltlich aktiv war, um die Situation der armen Leute zu verbessern, aber hauptsächlich bekannt ist durch seine Gedichte und Kirchenlieder. In der Fußgängerzone steht ein Denkmal von ihm, aber dazu reichte diesmal die Zeit nicht.

14 Uhr Werbeveranstaltung: Destinationen von Hurtigruten, „Buchen Sie bald, die Gletscher verschwinden“. (Man muss ja die Reisen irgendwie verkaufen!) Dann kam noch die Aussage: Wir haben Geld, wir haben gute Leute, es wird sich entwickeln, Sie werden sich wundern, wo auf der Welt Hurtigrute fahren wird. Ich interpretiere das, dass sie eine Kreuzfahrtgesellschaft werden wollen, Expeditions-KFs natürlich, kein Massentourismus.
Immer wieder mal gibt es technische Probleme bei seinen Präsentationen, am Anfang der Reise ständig, es gab keinen Ton, es hing. Vielleicht kam es daher, weil Johan mit uns an Bord kam und sich hier auch erst reinfinden muss. Vorher war er auf der Nordkapp.
Zugleich um 14 Uhr haben sie einen Workshop angeboten: wir mariniert man Lachs, für 295 Nok. Wäre auch interessant gewesen, aber man kann nicht alles, und kochen tu ich sowieso nicht gern. Das ist eine Aktivität für ein nächstes Mal (bei schlechtem Wetter).

Immer noch weiße Schaumkrönchen, aber es schaukelt nicht. Und Axel urlaubt immer noch im warmen Bett, behauptet, dass sie nach der schlimmen Nacht in Tromsö, wo es ganz besonders viel gescheppert hat, etwas repariert haben.
Im Anschluss an die Werbung ist gleich das Gathering, diesmal deutsch und englisch zusammen, ein Filmchen aus dem Maschinenraum (der Nordkapp), letztens bekamen wir schon ein Filmchen über die Brücke gezeigt, weil keiner hin darf. Bei den höheren Kategorien war es angegeben, man dürfte besuchen, wenn möglich. Ob sie es jetzt ganz abgeschafft haben?
Im Moment, kurz vor Bronnoysund, schaukelt es ein bisschen. Er hat schon mal für heute Abend 21:45 Uhr auf der Folda Movement angekündigt.

falsche Richtung!
Bronnoysund: Wir fahren drauf zu, drehen ab und machen eine komplette Drehung mit schöner Schieflage, dann fahren wir doch hin. Der Grund war ein anderes Schiff, das erst rausfahren musste. Dadurch waren wir auch hier nicht pünktlich, aber das habe ich auch nicht aufgeschrieben. 


Da auf das Eis noch extra hingewiesen wurde, werden wir es vom Andrang abhängig machen.  Tatsächlich haben wir vor uns nur 5 Leute, später ist die Schlange länger, so gibt es erst das Eis und dann den kurzen Spaziergang zum Midst of Norway-Schild.



Abfahrt ist um 17 Uhr – zugleich bieten sie oben in der Aussichtslounge einen Abschiedstrunk an. Eine offizielle Sache mit Sekt und Ansprache. Das geht aber doch nicht, wenn wir unter der Brücke durch auf den Torghatten zufahren, sich da oben drin zu verkriechen! 

Vorne ist es nach der Abfahrt schön, aber besser auf einer Seite, da ist der Wind nicht so schlimm. Wir sehen das Loch von der falschen Seite, einen Engländer kann ich auch noch aufklären, wo es denn jetzt ist. Viele sind gleicher Meinung, dass man jetzt hier sein muss.
Axel testet mal den Sekt und kommt wieder. Zum Aufwärmen und weils vorne so zieht, gehen wir auch mal hoch und kriegen auch noch ein Gläschen, wir bekommen noch mit, wie Johan die Voraussetzungen erzählt, die man braucht, um bei Hurtigs auf dem Schiff zu arbeiten: Mehrere Sprachen, davon eine skandinavische, englisch und nochwas, egal. Schichten: 22 Tage arbeiten, 22 Tage frei.
Der Sekt schmeckte doch gar nicht so schlecht wie Axel meinte.
Wir gehen wieder raus und warten auf das Loch im Berg, im Moment sind wir auf der Seite, …..   Und dann fährt er einfach gradeaus weiter, Durchsage: wegen des Windes hat der Kapitän beschlossen, dass wir nicht den Schlenker fahren. Ok, ich habs schon mal. Bitte sehr, vor 4 Jahren sah es so aus:



Man muss einfach mehrmals fahren, damit man nicht enttäuscht ist, wenn mal was ausfällt. 😊
Auf der Vesteralen hatten sie für den Abend vor Trondheim ein Käptns-Dinner angekündigt und manche hatten einen Sakko an. Hier nicht, der Sakko ist umsonst mitgereist.
Ich hatte heute Morgen für mich Fisch bestellt, weil ich kein Ochse oder sowas halb-rotes zum Abschied wollte. Es gibt Flunder. Ich habe ein Kärtchen da liegen. Aber unsere Nicht-Fleisch-Esserin hatte keins. Also klären wir das gleich am Anfang, dass hier noch mehr Fisch hin muss, und die Bedienung entdeckt, dass sie das vergessen hat. Aber mehrmals in den letzten Tagen.

Und  es lief weiter nicht alles rund. Bei der Vorspeise hatten zwei Herren keinen Kaviar und kein Feldsalat-Blatt auf dem Teller, halbfertig ausgeliefert. Es war sowieso nicht viel auf dem Teller, da fällt es gleich auf. Die ersten beiden bekamen ihren Hauptgang. Dann passierte lange Zeit nix. Ok, die haben eine andere Tischnummer und Fleisch.  Es folgte 2x Fisch für die Damen. Wieder lange Zeit nix. Wir haben dann mal angefangen, bevor die Flunder schlecht wird. Unsere Männer guckten schon ganz hungrig.  Irgendwann bekam einer einen Teller hingestellt, der andere bleib ohne. Weg war der Bediener.  Drüben auf der anderen Seite kontrollierten sie, ob jeder was hat, aber hier ließ sich keiner mehr blicken. Dann kam doch einer in Reichweite, wurde sechsfach gestoppt, und mein Mann musste nicht hungrig auf die Folda.

Grundsätzlich was zum Essen: die Portionen sind nicht groß, für uns ist es grade richtig bei drei Gängen. Nur die Fleischesser, die bekommen manchmal Riesenportionen. Es hat NIE etwas nicht geschmeckt. Einschränkungen nur wegen persönlicher Vorlieben (ich mag dies nicht, ich mal das nicht).

Packen gehen, das ist nicht schwer. Einen Koffer füllen, der zu bleibt bis daheim. Der Rest wird in Feinarbeit erst morgen früh verteilt. Nur eine Frage: Wo müssen wir noch dran und wo ist das?
Um 8 Uhr waren wir schon fertig.
Dann gibt es eine Durchsage für alle, dass es nach Roervik schaukeln wird (ich fand es gar nicht viel, das heftigste war die Stad am 2. Tag). Gleich gehen wir noch die Nordkapp besichtigen. Erst mal gehen wir hinten raus und gucken, wie sie ankommt. Da ist ja der Stinker mit dem Zigarillo schon wieder! Abstand halten.


Die Nordkapp ist neu wie die Kong Harald, und im Gegensatz zu der vor ca. einer Woche gefällt mir jetzt das Schiff besser in der neuen Ausstattung, obwohl sie gleich sind. Der Shop müsste nicht so groß sein. Axel findet es nicht gut, dass die neuen genauso kosten wie die „alten“. Die sind jetzt eher Kreuzfahrtschiffe. Unsere RW hat einfach Treppen, pflegeleicht und abwischbar 😊. Die neuen haben Teppich auf den Treppen, das macht es schon edler. Johan hat es gesagt, es verändert sich.  
Sie fährt zuerst in der Dämmerung ab, dann wir. Wir suchen uns einen Platz oben bei Wein und Bier. Es schaukelt kaum. Als wir um 22:15 müde ins Bett gehen, knarzt die Kabine so wie heute Morgen.
Viel zu viel Werbung für wenig Bewegung.

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